Im Herbst steigt die Raumfeuchte oft durch kürzere Tage, mehr Kochen, Duschen und nasse Kleidung. Für die meisten Haushalte reicht korrektes Stoßlüften kombiniert mit Alltagstaktiken, Hygrometer‑Kontrolle und einfachen Dichtungsmaßnahmen. Elektrische oder passive Entfeuchter sind sinnvoll, wenn die relative Luftfeuchte dauerhaft über ~60 % liegt, sichtbarer Schimmel auftritt oder Wäsche keinen Platz zum Trocknen findet. In diesem Artikel vergleichen wir Kosten, Komfort und Umsetzbarkeit für Familien, Studierende und sparsame Haushalte und geben eine praxisorientierte Entscheidungsliste.
Stoßlüften heißt: kurz, kräftig und vollständig lüften (3–10 Minuten). Optimal ist Querlüften, also gegenüberliegende Fenster öffnen. Ziel: die feuchte Innenluft schnell gegen trockenere Außenluft austauschen, ohne stundenlang Fenster zu kippen.
Es gibt zwei Kategorien:
Kosten und Wirkung – grobe Orientierungswerte:
| Kriterium | Stoßlüften & Alltagsregeln | Elektrisch / passiv Entfeuchten |
|---|---|---|
| Anschaffung | 0 € (ggf. Hygrometer 5–20 €) | 40–250 € (elektrisch), 5–20 € (passiv) |
| Laufende Kosten | vernachlässigbar (ein paar Cent je Lüftvorgang) | ca. 5–30 €/Monat elektrisch; passive Nachfüllung 5–15 €/Monat |
| Effektivität bei akuter Feuchte | sehr gut bei richtigem Timing, aber abhängig von Außenbedingungen | zuverlässig, auch wenn Außenluft feucht ist |
| Komfort | benötigt aktives Verhalten | bequem, läuft automatisch |
| Geeignet für | Mietwohnungen, Familien, WGs mit regelmäßiger Nutzung | Räume mit starker und/oder andauernder Feuchtigkeit, schlecht lüftbare Zimmer |
Der wichtigste Messwert ist die relative Luftfeuchte (RH). Ein günstiger Zielbereich ist 40–60 %:
Angenommen: Gerät 300 W, läuft durchschnittlich 4 Stunden/Tag. Stromverbrauch ≈ 1,2 kWh/Tag. Bei 0,35 €/kWh sind das ≈ 0,42 €/Tag oder ≈ 12,6 €/Monat. Wenn ein kleiner Schaden durch Schimmel (z. B. Tapetenwechsel, Streichen) Kosten von 200–500 € verhindern kann, ist das Gerät nach wenigen Monaten wirtschaftlich — vorausgesetzt, es reduziert die Feuchte effektiv.
Für die Mehrheit der Haushalte ist die Kombination aus regelmäßigem Stoßlüften, Alltagsregeln (Wäsche, Türen, Dichtungen) und Kontrolle per Hygrometer die kosteneffizienteste Erstmaßnahme. Entfeuchter (elektrisch oder passiv) sind eine sinnvolle Ergänzung bei hartnäckig hoher Luftfeuchte, schlechter Lüftbarkeit oder akuter Schimmelgefahr. Wäge Anschaffungs- und Betriebskosten gegen mögliche Folgekosten (Renovierung, Gesundheit, Komfort) ab — und dokumentiere Befunde bei Mietverhältnissen.