Dezember, es schneit, jemand schreibt: Sind spontan in der Nähe, darf man kurz vorbeikommen? Aus einer Tasse Tee wird schnell ein gedeckter Tisch, ein improvisiertes Frühstück am nächsten Morgen und vielleicht noch ein kleiner Ausflug. Genau an solchen Tagen geraten Haushaltspläne ins Wanken.
Damit das nicht passiert, hilft ein fester Besuchstopf im Haushaltsbuch. An einem fiktiven Beispiel aus einem realistischen Familienalltag wird gezeigt, wie das funktionieren kann.
Familie Winter lebt in einer 3-Zimmer-Wohnung: zwei Erwachsene, ein Kindergartenkind. Beide Eltern arbeiten in Teilzeit, das Geld ist nicht extrem knapp, aber auch nicht überschüssig. Sie führen ein digitales Haushaltsbuch und haben grobe Monatsbudgets: Miete, Lebensmittel, Mobilität, Freizeit, Rücklagen.
Im Sommer sind Besuche eher planbar: Ein Grillabend hier, ein Wochenendtrip dort. Im Winter hingegen kommen die Überraschungen:
Im letzten Winter gab es genau dadurch finanzielle Überraschungen. Im Dezember lagen die Lebensmittelausgaben plötzlich bei 520 Euro statt der üblichen 380 Euro. Zusätzlich fielen ungeplante 120 Euro für Lieferessen, Snacks und Getränke an. Das Konto rutschte zwar nicht ins Minus, aber die Rücklagen schrumpften deutlich.
Zum nächsten Winter legt Familie Winter im Haushaltsbuch ein eigenes Budget an: den Besuchstopf. Die Idee dahinter: Alles, was direkt mit Gästen zu tun hat, wird dort gesammelt.
Der Besuchstopf enthält zum Beispiel:
Das Budget wird bewusst nicht zu knapp bemessen, aber auch nicht üppig:
Das Geld dafür kommt nicht aus einem plötzlichen Extra, sondern aus kleinen, regelmäßigen Beträgen.
Familie Winter entscheidet sich für zwei einfache Wege, den Besuchstopf zu füllen:
| Ausgabe | Real | Gerundet | Differenz für Besuchstopf |
|---|---|---|---|
| Wocheneinkauf | 47,30 Euro | 50 Euro | 2,70 Euro |
| Fahrt mit der Bahn | 6,10 Euro | 10 Euro | 3,90 Euro |
| Drogerie | 13,80 Euro | 15 Euro | 1,20 Euro |
So kommen neben dem Dauerauftrag noch einmal etwa 10 bis 20 Euro pro Monat zusammen, ohne dass es sich besonders schmerzhaft anfühlt.
Damit der Besuchstopf nicht gleich beim ersten Besuch leer ist, plant Familie Winter bewusst günstige, aber gemütliche Varianten der Gastfreundschaft.
Spontaner Winterbesuch muss nicht bedeuten, dass das Haushaltsbudget aus dem Rahmen fällt. Mit einem klar definierten Besuchstopf, einfachen Standardrezepten, günstigen Freizeitideen und ehrlicher Kommunikation zu den Kosten bleibt ein guter Überblick erhalten.
So wird der Winter zu einer Zeit, in der Menschen willkommen sind, ohne dass das Konto darunter leidet.