Im Oktober und November steht saisonales Gemüse hoch im Kurs: Kürbis, Karotten, Sellerie, Lauch, Kartoffeln, Äpfel und Birnen. Genau diese Monate eignen sich ideal, um zwei Einkaufsstrategien miteinander zu vergleichen:
Beide Varianten können funktionieren, aber sie wirken sich unterschiedlich auf Geldbeutel, Vorräte und Spontankäufe aus.
Als Basis dient ein fester Betrag, der nur für Obst und Gemüse im Spätherbst reserviert ist. Ein realistisches Beispiel für einen Zwei- bis Vier-Personen-Haushalt:
Die Frage: Wie viele Mahlzeiten lassen sich damit unter den beiden Strategien abdecken und wie unterscheiden sich die Preise?
Die folgenden Zahlen sind fiktiv, aber an typische Preise im Oktober/November angelehnt. Sie zeigen, wie sich das Budget je nach Einkaufsstrategie entwickeln kann.
Eine Marktrunde mit konsequentem Fokus auf regionale, saisonale Produkte:
| Produkt | Menge | Preis pro kg / Stück | Gesamtpreis |
|---|---|---|---|
| Speisekürbis | 3 kg | 1,80 Euro/kg | 5,40 Euro |
| Karotten | 2 kg | 1,60 Euro/kg (Marktaktion) | 3,20 Euro |
| Sellerieknolle | 1 kg | 2,00 Euro/kg | 2,00 Euro |
| Lauch | 1,5 kg | 2,20 Euro/kg | 3,30 Euro |
| Kartoffeln (Sack) | 5 kg | 1,40 Euro/kg | 7,00 Euro |
| Zwiebeln | 2 kg | 1,50 Euro/kg | 3,00 Euro |
| Äpfel (Lagerapfel-Sorte) | 3 kg | 2,00 Euro/kg | 6,00 Euro |
| Summe Woche 1 | 29,90 Euro |
Hier wurde der Herbst-Gemüse-Topf von 25 Euro leicht überschritten. Beim nächsten Marktbesuch kann gezielt angepasst werden, zum Beispiel ein Produkt weniger oder kleinere Mengen.
Ein typischer Supermarkt-Einkauf, der Saisonware mit Importware und bequemen Produkten kombiniert:
| Produkt | Menge | Preis pro kg / Packung | Gesamtpreis |
|---|---|---|---|
| Kürbis (vorgeschnitten, abgepackt) | 1 kg | 3,50 Euro/kg | 3,50 Euro |
| Karotten (1-kg-Beutel) | 1 kg | 1,30 Euro/kg | 1,30 Euro |
| Suppengemüse (Mischpackung) | 0,8 kg | 3,00 Euro/kg | 2,40 Euro |
| Kartoffeln (2,5-kg-Beutel) | 2,5 kg | 1,60 Euro/kg | 4,00 Euro |
| Zwiebeln (Netz) | 1 kg | 1,40 Euro/kg | 1,40 Euro |
| Äpfel (Import, Hochglanz-Optik) | 1,5 kg | 2,80 Euro/kg | 4,20 Euro |
| Trauben | 0,5 kg | 4,00 Euro/kg | 2,00 Euro |
| Cherry-Tomaten (Schale) | 0,25 kg | 7,00 Euro/kg | 1,75 Euro |
| Summe Woche 1 | 20,55 Euro |
Der Betrag liegt hier unter 25 Euro, allerdings mit deutlich geringerer Gesamtmenge und mehr teuren Import- oder Convenience-Produkten. Das wirkt sich später auf die Anzahl der Mahlzeiten aus.
Eine grobe Faustregel: Pro Portion Hauptmahlzeit mit viel Gemüse werden etwa 250 bis 300 Gramm Gemüse gerechnet. Bei Suppen und Eintöpfen kann es etwas weniger sein, dafür kostet die Beilage (zum Beispiel Brot oder Reis) etwas mehr.
Die eingekauften Mengen aus Woche 1 reichen ungefähr für:
Insgesamt entstehen so rund 26 bis 30 Mahlzeiten/Portionen mit Gemüse aus diesem Einkauf, inklusive Snacks.
Rechnet man mit 29,90 Euro Gesamtkosten, ergibt sich ein Richtwert von etwa:
1,00 bis 1,15 Euro pro Portion Gemüseanteil.
Mit den Supermarkt-Mengen aus Woche 1 lassen sich ungefähr kochen:
Das ergibt rund 21 bis 22 Mahlzeiten/Portionen mit Gemüse.
Bei 20,55 Euro Gesamtkosten ergibt sich:
ca. 0,95 bis 1,00 Euro pro Portion Gemüseanteil.
Auf den ersten Blick wirkt das ähnlich günstig. Der Unterschied zeigt sich aber, wenn der Herbst-Gemüse-Topf über zwei Wochen betrachtet wird.
Angenommen, das 25-Euro-Budget wird zwei Wochen lang durchgezogen und beim Markt bewusst mit Aktionen und Reste-Körbchen gearbeitet.
In Woche 2 werden zum Beispiel gekauft:
Gesamt 2 Wochen: 50,00 Euro, aber durch Vorratskäufe aus Woche 1 reicht das Gemüse für
Realistisch kommen so 55 bis 60 Portionen zusammen. Kosten pro Portion liegen dann bei ungefähr:
0,85 bis 0,90 Euro pro Portion.
Gesamt 2 Wochen: ca. 43,55 Euro für eine geringere Gesamtmenge. Durch kleinere Packungen, mehr Convenience-Produkte und weniger Vorratskäufe entstehen etwa:
In Summe ergeben sich rund 40 bis 45 Portionen. Die Kosten pro Portion liegen damit ungefähr bei:
0,95 bis 1,10 Euro pro Portion.
Über den Zeitraum von zwei Wochen macht die Wochenmarkt-first-Variante den Vorratsvorteil sichtbar: Mehr Portionen für ähnliches oder leicht höheres Budget.
Viele Wochenmärkte bieten kurz vor Marktschluss Körbchen oder Kisten mit gemischter Ware an. Das sind zum Beispiel:
Für Eintöpfe, Suppen oder zum Vorkochen spielt die Optik kaum eine Rolle. Gerade im Spätherbst eignen sich diese Reste-Körbchen perfekt, um Basisgemüse für:
Sehr günstige Kilopreise lassen sich oft erzielen, wenn kurz vor Marktschluss gefragt wird, ob es gemischte Kisten oder Mengenrabatte gibt. So lassen sich zusätzliche 2 bis 5 Euro pro Woche sparen oder in mehr Gemüse investieren.
Der Spätherbst ist ideal, um bestimmte Produkte in grösseren Mengen zu kaufen und über mehrere Wochen zu nutzen:
Beispiel mit fiktiven Zahlen:
Wer im Monat 10 kg Kartoffeln verbraucht, zahlt im Wochenmarkt-Szenario etwa 14,00 Euro, im Supermarkt-Szenario etwa 18,00 Euro. Das sind 4,00 Euro Unterschied nur bei einem Produkt. Ähnlich sieht es bei Zwiebeln und Äpfeln aus.
Auf den Monat gerechnet können so 10 bis 20 Euro eingespart oder in höherwertiges, frisches Gemüse investiert werden.
Besonders für Familien und Studierende lohnt es sich, einmal pro Woche einen festen Vorbereitungs-Abend einzuplanen. Das funktioniert mit beiden Einkaufsstrategien, bringt im Wochenmarkt-first-Modell aber den grössten Nutzen, weil viele grossvolumige, frische Produkte verarbeitet werden.
Ein möglicher Ablauf:
So entstehen aus Wochenmarkt-Einkäufen planbare und günstige Mahlzeiten. Spontane Essensbestellungen werden weniger, weil vorbereitete Gerichte im Tiefkühlfach warten.
Die grössten Unterschiede zwischen Wochenmarkt-first und Supermarkt-first zeigen sich nicht im Einzelpreis eines Apfels oder einer Karotte, sondern in der Kombination aus:
Ein praktischer Ansatz für die Herbstmonate:
In Kombination mit einem digitalen Haushaltsbuch wird sichtbar, wie sich diese Gewohnheiten auf die Monatsausgaben auswirken. Kategorien wie Obst und Gemüse oder Lebensmittel saisonal helfen dabei, die Entwicklung zwischen Wochen mit Marktbesuch und Wochen ohne Marktbesuch zu vergleichen.
Im direkten Preisvergleich wirkt der Supermarkt oft ähnlich günstig wie der Wochenmarkt. Über zwei Wochen zeigt sich jedoch ein anderes Bild: Mit der Wochenmarkt-first-Strategie, einem festen Herbst-Gemüse-Topf und Vorratskäufen bei lagerfähigen Produkten entstehen mehr Mahlzeiten zum gleichen oder leicht höheren Gesamtbudget.
Besonders Kürbis, Kartoffeln, Zwiebeln und Äpfel spielen im Oktober und November ihre Stärke aus. Grosse Mengen mit niedrigem Kilopreis, kombiniert mit Reste-Körbchen und einem wöchentlichen Vorbereitungs-Abend, senken die Kosten pro Portion deutlich. Wer den Wochenmarkt gezielt einplant und den Supermarkt hauptsächlich zum Ergänzen nutzt, profitiert von frischem, saisonalem Essen und einem entspannteren Monatsbudget.