In vielen Mietwohnungen gibt es im Winter nur zwei realistische Wege, um nasse Wäsche trocken zu bekommen: Entweder der elektrische Trockner läuft fast immer oder die Wäsche steht auf einem Ständer mitten im Zimmer. Beides kostet Geld, beides beeinflusst das Raumklima. Entscheidend ist, wie gut die einzelnen Schritte geplant sind.
Der Vergleich zeigt zwei typische Alltagsstrategien und ihre Auswirkungen auf Stromkosten, Schimmelrisiko und Haushaltsbudget:
In Strategie A landet fast jede Waschladung im Trockner: Handtücher, Bettwäsche, Alltagskleidung, Sportzeug. Die Wäsche ist schnell trocken, es hängt nichts im Weg herum und das Raumklima bleibt stabil, weil die Feuchtigkeit direkt im Trockner landet.
Der Preis dafür zeigt sich bei den Stromkosten. Ein typischer Kondensationstrockner verbraucht pro Durchgang etwa 1,5 bis 2,5 kWh. Mit realistischen Verbrauchswerten lässt sich leicht einschätzen, was das im Monat bedeutet.
Angenommen, eine kleine Familie oder WG nutzt den Trockner im Winter wie folgt:
| Rechengröße | Wert |
|---|---|
| Trocknergänge pro Woche | 3 |
| Trocknergänge pro Monat (4 Wochen) | 12 |
| Stromverbrauch Trockner pro Monat | 12 × 2 kWh = 24 kWh |
| Stromkosten pro Monat | 24 kWh × 0,35 Euro ≈ 8,40 Euro |
| Stromkosten pro Heizsaison (5 Monate) | 8,40 Euro × 5 ≈ 42,00 Euro |
Diese Summe ist nur für das Trocknen. Kommt noch häufigeres Waschen dazu, steigt der Betrag entsprechend. In einem digitalen Haushaltsbuch taucht das oft nur als Strom gesamt auf, lässt sich aber durch Notizen wie zum Beispiel Trocknertag gut sichtbar machen.
Strategie B versucht, das Beste aus beiden Welten zu nutzen: Der Trockner wird eingesetzt, wenn er wirklich sinnvoll ist, der Rest trocknet geplant in der Wohnung. Dadurch sinken die Stromkosten, ohne dass das Raumklima aus dem Ruder läuft.
Je trockener die Wäsche aus der Maschine kommt, desto weniger Energie braucht der Trockner oder der Heizkörper im Raum. Oft gibt es folgende Stufen:
| Schleuderdrehzahl | Restfeuchte | Folge für das Trocknen |
|---|---|---|
| 800 U/min | ca. 70 % | Trocknerlaufzeit oder Trockenzeit im Raum deutlich länger |
| 1200 U/min | ca. 55 % | spürbar kürzere Trocknerlaufzeit oder schnellere Lufttrocknung |
Eine höhere Schleuderzahl verbraucht zwar etwas mehr Strom beim Waschen, spart aber beim anschließenden Trocknen deutlich mehr Energie ein. Das macht sich im Jahresbudget bemerkbar.
Angenommen, es bleiben pro Woche nur noch 2 Trocknergänge übrig:
| Rechengröße | Wert |
|---|---|
| Trocknergänge pro Woche | 2 |
| Trocknergänge pro Monat | 8 |
| Stromverbrauch pro Monat | 8 × 2 kWh = 16 kWh |
| Stromkosten pro Monat | 16 kWh × 0,35 Euro ≈ 5,60 Euro |
| Ersparnis pro Heizsaison | ≈ 14,00 Euro |
Im Winter entscheidet sich im Kleinen, wie groß die Strom- und Heizkosten im Haushalt werden. Wer Schleuderdrehzahl, Trocknernutzung und Indoor-Trocknen bewusst kombiniert, kann laufende Kosten senken, ohne auf Komfort verzichten zu müssen.
Am Ende geht es nicht darum, den Trockner ganz zu verbannen, sondern ihn als bewusst eingesetztes Werkzeug zu sehen.